3. Eigene Doofheit, Fehler
In der Aufregung, eine gute Arbitrage gefunden zu haben, oder aufgrund einer hohen Anzahl an notwendigen Wetten, passiert es nicht selten, dass man Schusselfehler macht.
So werden Einsätze falsch berechnet oder man schließt eine falsche Wette ab (falsches Spiel, falsche Wette, falscher Einsatz, etc.).
Es passiert auch nicht selten, dass man bei einem Buchmacher nicht genug Geld auf dem Konto hat und dieses erst einzahlen muss. Dies birgt das nicht unerhebliche Risiko, dass die anvisierte Arbitrage weg ist, wenn man mit dieser Transaktion dann endlich fertig ist.
Vergessen vom Einkalkulieren der Wettbörsen Provision in die Arbitragegleichung ist ein weiterer Fehler, welcher recht häufig vorkommt.
Problemlösung:
Nur Übung macht den Meister und die einzige Lösung zu diesem Problem ist üben, üben, üben…
Erst Trockentesten ohne Geld, dann lange Zeit mit kleinen Einsätzen, welche man langsam sukzessiv erhöht – viel Geduld wie auch Akzeptieren, dass es wahrscheinlich vieler Lehrjahre braucht, bis man schließlich ein Meister wird und das Hauptziel sollte sein, das Lehrgeld auf ein Minimum zu begrenzen!
4. Einsatzlimits / Kündigung Buchmacherkonto
Falls Buchmacher Arbitrage vermuten, kann es durchaus zur Kündigung des Kundenkontos kommen oder zur Limitierung der Wetteinsätze.
Es ist durchaus auch üblich, dass Höchsteinsätze für bestimmte Wetten gelten bzw. man nur einen bestimmten Betrag in einer Periode gewinnen darf (verlieren darf man i.d.R. unlimiert!).
Problemlösung:
Um Arbitragevermutungen und Schließung des Kundenkontos zu umgehen, sollte man mit möglichst vielen Buchmachern wetten und seine Wetten gut im Markt verteilen.
Man kann auch in Überlegung ziehen, mehrere Konten unter verschiedenen Namen (oder sogar verschiedenen IP’s) bei einem Buchmacher zu führen.
Alle Wettaktivitäten sollten stets als “normales Wettverhalten” rüberkommen (beispielsweise keine “krummen” Beträge setzen, wie 87,36 €).
Natürlich sollte man die Geschäftsbedingungen der Buchmacher genauestens kennen, vor allem deren Limitierungen.
Wettbörsen haben beispielsweise keine Einsatzbeschränkungen und man kann daher einen Teil der Arbitragewette über Betfair & Co. abwickeln, sofern die jeweiligen Gebühren einen Arbitragegewinn übriglassen.
5. Geldmanagement
Ein weiteres Problem besteht, dass man in der Regel bei Buchmachern zwar sehr einfach Geld einzahlen kann, jedoch das Abheben bei etlichen Buchmachern mit Gebühren verbunden ist und/oder sehr umständlich und lange.
Einige Buchmacher bieten nur wenige Währungen an, wie beispielsweise Coral, die nur Wetten in GBP akzeptieren, jedoch zu den größten, ältesten und verläßlichsten UK-Buchmachern gehören und daher zur Risikominimierung im Arbitrageportfolio enthalten sein sollten.
Wetten in verschiedenen Währungen können zu Währungsverlusten führen, jedoch andererseits natürlich auch zu Währungsgewinnen.
Ein weiteres Risiko ist, dass man man den Überblick verliert, wenn man Geld bei hunderten verschiedenen Buchmachern hat, und dann vielleicht auch noch mit verschiedenen Benutzernamen, was eine aufwendige und absolut korrekte Buchhaltung notwendig macht.
Problemlösung:
Man kommt nicht umhin, eine ausgezeichnete, detaillierte Buchhaltung einzuführen und das von Anfang an.
Wie bereits geschrieben, muss man auch die Geschäftsbedingungen der Buchmacher bis ins kleinste Detail kennen. Arbitrage eignet sich daher nur für Menschen, die an Bürokratie und Ordnung Gefallen finden.
6. Unerfahrenheit und Mangel an Disziplin
Die meisten in diesem Artikel beschriebenen Probleme entstehen vor allem aufgrund von Unerfahrenheit und Mangel an Disziplin. Die größten Verluste entstehen jedoch durch Unkenntnis in Verbindung mit Ungeduld.
Problemlösung:
Um ein professioneller Arber zu werden, muss man akzeptieren, dass es am Anfang sehr (sehr!) langsam vorangehen wird und äußerst mühsam sein kann.
Man muss bereit sein, sich auf eine wirklich lange Lernperiode einzustellen, bis man alles verstanden hat.
Professionelle Arbitrageure sagen, dass es bei ihnen 3 bis 5 Jahre gedauert hat. Man muss also bereit sein, sich lange Zeit in Geduld zu üben und sollte keinesfalls von Arbitragegewinnen finanziell abhängen, d.h. diese “nötig haben”.
Anfangs handelt man eine lange Zeit ohne Geld, d.h. man findet Arbitrages und spielt alle Schritte ohne Geld durch, meldet sich bei verschiedenen Buchmachern als Kunde an, legt Konten bei Paypal, Neteller und Skrill (Moneybookers) an, wie auch bei all den anderen von Buchmachern oft genutzten Geldfirmen, etc..
Ein guter Start und Übung ist wahrscheinlich nach etlichen Papierübungen und theoretischen Durchläufen auch die Technik der doppelseitigen Wette, mit welcher man die Bonuse der Buchmacher abstaubt und eigenes Risiko minimiert.
Arbitrage Wetten Artikel:
Teil 1: Arbitrage Wetten – Definition und Formeln
Teil 2: Arbitrage zwischen Buchmachern und Cross Market Arbitrage
Teil 3: Risiken von Arbitrage Wetten und Lösungsansätze
Teil 4: Lohnt sich Sports Arbitrage? Sind Arbitrage Wetten legal?
Hallo Fußballwitwe, toller Blog! Da schau ich ab jetzt öfter vorbei. Hier paar Erfahrungen von mir zum Arbitrage-Thema:
Der Teufel steckt bei Arbitrage-Sportwetten häufig im Detail. Und es sind sehr viele Details! Das hat die Fußballwitwe schon richtig gut rausgearbeitet. Um erfolgreich zu arben braucht es viel Konzentration und Routine bei der Bedienung der verschiedenen Buchmacher Webseiten. Ich habe selbst einige Monate mit Rebelbetting gearbeitet und obwohl die Software sehr gut programmiert ist gibt es noch ein paar fiese Fallstricke:
Länderspiele: Am gleichen Tag spielt die A-Mannschaft sowie die U17 Mannschaft. Da hat die Software schonmal die beiden Spiele vertauscht und das ist natürlich Mist.
Asiatische Seiten wie 12Bet oder 10bet ändern ihre Quoten im Sekundentakt, da ist ne Arbitrage schwierig bzw eine Arbitrage gegen Pinnacl (mein Lieblingsbuch) ist unmöglich. Europäische Bücher wie Interwetten, Ladbrokes, Hill oder VC limitieren sehr schnell auf niedrigste Einsätze oder kündigen einem nach wenigen Wetten den Account (VC). Hier mit mehreren Identitäten arbeiten ist sicher möglich, aber Aufwand/Nutzen ist irgendwann fraglich bzw. nicht mehr interessant.
Es gibt nach meiner Meinung wohl bereits zu viele Rebelbetting Abonnenten, entsprechend kurz ist die Gültigkeit der guten Arbs.
Als Fazit: Die drei Monate Arbitrage waren für mich lehrreich, ich hab viele Buchmacher kennengelernt, diverse Boni freigespielt und damit die Kosten von Rebelbetting mehr als verdient, aber es ist für mich nix um auf Dauer Geld zu verdienen. Aber sicher ein guter Einstieg ins Sportwetten Geschäft. Ich empfehle jedoch eine ordentlich große Bankroll (min. 10.000 EUR) damit nicht zu oft Geldtransfers zwischen den Büchern notwendig sind. Sehr zeitaufwändig und teilweise umständlich. Häufig ist auch nur eine Abhebung im Monat gratis.
Die letzten Wochen meines Abos habe ich nur zwei Wege Arbitragewetten gemacht, die aus einer Wette bei Pinnacle und einer Wette bei einem europäischen Buch bestanden. Diese Arbs bringen zwar oft nur 1-2% Rendite, aber ich hab sie schnell und relativ risikolos eingeben können. Erst den Europäer, anschließend Pinni. Hat der Europäer gezickt hab ich noch kein Risiko am Bein und bin weiter zur nächsten Arb gegangen. Und ich hab mir dadurch die Buchhaltung stark vereinfacht, da ich alle Arbs über Pinnacle auswerten konnte. Habe ich auf Pinni eine verlorene Wette gehabt, musste ich in einem meiner europäischen Büchern eben den Gewinn suchen. Aber das ging flott.
Durch die 5% Steuer sind surebets leider kein Thema mehr…